Die Ausbildung verkürzen: Wann ist es sinnvoll und wann nicht?

Schneller mit der Ausbildung fertig zu werden hat seine Vor- und Nachteile. Triff eine informierte Entscheidung!

Junge Frau dokumentiert ihre technischen Arbeiten am Arbeitsplatz.

Wer kann die Ausbildung verkürzen?

Bist du mit diesen Voraussetzungen am Start, kannst du deine Ausbildung verkürzen:

In aller Regel kannst du dir ein Berufsgrundbildungsjahr oder eine Berufsfachschule auf die Ausbildung anrechnen lassen und in ein höheres Ausbildungsjahr einsteigen – mit einer entsprechend höheren Ausbildungsvergütung. Dafür stellst du mit deinem Ausbildungsbetrieb einen Antrag bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK). Tipp: Frühzeitig bei der IHK und beim Ausbildungsbetrieb nachfragen!)

Mit einem mittleren Bildungsabschluss kannst du um bis zu sechs Monate verkürzen, mit Abi oder Fachabi bis zu einem Jahr. Dein Betrieb muss einverstanden sein – sprich deine Chancen mit ihm ab! Dann stellt ihr gemeinsam einen Antrag bei der IHK.

Mit einem Notendurchschnitt von besser als 2,49 in den prüfungsrelevanten Fächern und guten Leistungen im Betrieb kannst du die Ausbildung verkürzen. Außer dem Berufsschulzeugnis und einer Arbeitgeberbescheinigung zählt auch das Berichtsheft als Beleg. Du stellst bei der IHK einen Antrag auf „Vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung“, am besten, aber nicht zwingend, zusammen mit deinem Ausbildungsbetrieb.

Durch relevante Berufserfahrung lässt sich die Ausbildung verkürzen. Den Antrag schickst du mit deiner AusbilderIn an die zuständige Stelle schicken, in aller Regel an die IHK.

Wer im zweiten Ausbildungsjahr in einem neuen Betrieb anfängt, ist auch weiterhin im zweiten Jahr. Dies gilt selbst dann, wenn du deinen Ausbildungsberuf wechselst. Allerdings sollte der neue Beruf dem alten ähneln. Da sich die Regeln je nach Bundesland unterscheiden können, gilt: Rechtzeitig bei der IHK nachfragen!

Good to know

Treffen auf dich mehrere dieser Punkte zu, so muss deine Ausbildung dennoch eine Mindestdauer haben. 

Kläre diese Mindestdauer mit der IHK.

Dann ist eine Ausbildungsverkürzung sinnvoll

Wenn du dich in dem, was du gelernt hast, sicher fühlst, kommst du mit einer Verkürzung schneller an dein Ziel, richtig in den Beruf zu starten. Aber: Zum Beispiel den Stoff in zwei, statt in drei Jahren zu lernen, kann mehr Stress bedeuten.

Tipp: Sprich mit deinen LehrerInnen in der Berufsschule und deiner AusbilderIn darüber:

  • Welche Bereiche lernst du in der regulären Ausbildungszeit kennen und wie lange?
  • Wie sieht das bei einer verkürzten Ausbildung aus? Durchläufst du hier dieselben Bereiche in kürzerer Zeit oder fällt etwas weg?
  • Gibt es trotzdem Projektarbeiten?

Die Vor- und Nachteile der Ausbildungsverkürzung

Vorteile Nachteile
Du kommst schneller zum vollen Gehalt. Mehr Lernstoff in weniger Zeit – du brauchst gute Nerven und hast weniger Freizeit.
Es wird nicht langweilig. Du musst sehr motiviert sein.
Du machst einen guten Eindruck auf andere Arbeitgeber, wenn du deine Ausbildung wegen sehr guter Leistung eher abschließen konntest. Es gibt auch Arbeitgeber, die gegen eine Verkürzung sind.

Wie läuft die Ausbildungsverkürzung ab?

  • Falls du bereits mit dem Wunsch der Verkürzung in die Ausbildung startest, kannst du diese schon mit der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages beantragen.
  • Sprich als erstes deine AusbilderIn auf die Verkürzung an – denn dein Betrieb muss dieser zustimmen.
  • Während der Ausbildung gilt, dass der Antrag innerhalb der ersten 12 Ausbildungsmonate gestellt werden muss. Den Antrag stellst du mit deinem Ausbildungsunternehmen bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.
  • Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung entscheidet dann über die Verkürzung.

Good to know

Es gibt auch gute Gründe, die Ausbildungszeit zu verlängern, zum Beispiel wenn du lange krank warst und das Gefühl hast, deswegen die Abschlussprüfung nicht zu bestehen.

Dann kannst du einen Antrag auf Verlängerung stellen. Das geht auch, wenn du durchgefallen bist.

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